KLONDIKE RIVER, Oktober 2010

KLONDIKE RIVER macht das Umfeld des neuen Bremer Stadtteils »Überseestadt« zum Thema, dessen Entwicklung sich bisher weitgehend ohne Rückkopplung an eine breitere Öffentlichkeit vollzieht. Künstlerische Projekte, Interventionen und Vorträge sollen diese Entwicklung thematisieren. Direkt an die Überseestadt grenzen ausgedehnte Wohngebiete, deren Bürgerinnen und Bürger ein vitales Interesse an der Entwicklung der ehemaligen Hafengebiete und deren künftiger Nutzung haben. Im Zentrum der Überseestadt liegt die HfK Bremen. Auch sie wird zu einem Ausgangspunkt für die Betrachtung und Neubewertung des Areals.

KLONDIKE RIVER beschränkt sich nicht darauf, besondere urbane Ausformungen zu thematisieren, sondern zielt auch auf das Verhalten der handelnden Subjekte. Es fordert dazu auf, das Umfeld aktiv wahrzunehmen die Rolle des Künstlers in einer zivilen Gesellschaft zu reflektieren und sich als Künstler in gesellschaftliche Vorgänge einzubringen. Indem Klondike River Eigeninitiative und Selbstorganisation aktiviert und unorthodoxe Ansätze von Kunstorganisation und Vermittlung praktiziert geht es über den gewöhnlichen Ausstellungsbegriff hinaus. Der Titel verweist auf den über hundert Jahre zurückliegenden großen Goldrausch am Klondike River, infolge dessen die Ureinwohner enteignet und vertrieben wurden.

KLONDIKE RIVER versammelte eine Vielzahl von Beiträgen. Auf Einladung von Treasure Land beteiligten sich eine Reihe internationaler Künstler, Kuratoren, Wissenschaftler, Kunstkritiker und Musiker mit Beiträgen. Dazu gehörten: Mario Asef (Córdoba) Christoph Bannat (Berlin) Christian Haake (Bremen) Andrej Holm (Berlin) Kate Newby (Auckland) Mattheo Rubbi (Mailand) und Isa Griese (Bremen) Arnold Schalks (Rotterdam) Cora Schmeiser (Rotterdam) Raimar Stange (Berlin) Florian Waldvogel (Hamburg).

Daneben trafen vier Kuratoren (Achim Bitter, Horst Griese, Andree Korpys und Markus Löffler) eine Auswahl aus Projektvorschlägen von Studierenden der Hochschule für Künste Bremen. Projekte wurden realisiert von: Andreas Bernhardt, Samya Bouros Mikhail, Christian Bungies, Emese Kazár, Tobias Kilch, Danuta Kurz, Paida, Judith Rau und Sebastian Schneider, Tim Reinecke, André Sassenroth, Phillip Schneider, Z. Schmidt / Angie Oettingshausen, Malte Schweiger, Natalie Wild und Daniel Wimmer.

KLONDIKE RIVER wurde in einem ehemaligen, zwanzigtausend Quadratmeter großen Lagerschuppen, dem ”schuppen eins“ realisiert. Er liegt am Europahafen, inmitten des alten Bremer Hafenkomplexes, der derzeit in eine Zone ”kreativer Industrie“ - Überseestadt genannt - transformiert wird. Auch der ”schuppen eins“ soll zügig dem dort entstehenden Gewerbegebiet eingegliedert werden. Für die Dauer von KLONDIKE RIVER konnte er vorübergehend zu künstlerischen Zwecken genutzt werden.

KLONDIKE RIVER ist ein Kooperationsprojekt von Treasure Land und der Hochschule für Künste Bremen. Es wurde initiiert von Achim Bitter, Horst Griese und den Professoren der HfK Bremen, Andree Korpys und Markus Löffler. Das Projekt wurde unterstützt von: ”schuppen eins“, der Koordinationsstelle HfK/SfK, dem Senator für Kultur Bremen, dem Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa, Bremen, der Arbeitnehmerkammer Bremen und der Zwischenzeitwerkstatt.

Zu KLONDIKE RIVER ist in Kürze eine umfangreiche Dokumentation erhältlich. Mehr Informationen über KLONDIKE RIVER: www.klondike-river.de